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Nature One – Entdeckungen in Hasselt

Kapitel 1: Der Albert Kanal

Schleuse am Albert Kanal

Ich bin irgendwo im einem Wohngebiet. In der Nähe befindet sich der Albert-Kanal, ein Nebenarm der Maas. Ich muss ja eigentlich nur die Straße entlang laufen und treffe unweigerlich auf das Wasser – soweit die Theorie. Laut Karte wäre ich an einer Brücke ausgekommen, als ich schließlich aber das Wasser erreiche, ist die Brücke einen Kilometer weit entfernt. Ich sehe aber das Bauwerk aus der Ferne: eine Brücke über eine Schleuse. Ich laufe bis zu dem Bauwerk, an dessen Fuß ich eine Stahltüre vorfinde. Natürlich steht diese auf und wo sollte sie anders hinführen als oben auf die Brücke hinauf? Ab durch das Treppenhaus, in dem ich halbfertige Räume mit Bauschutt vorfinde und eine Menge Tauben, die missbilligend an mir vorbei durch das Treppenhaus fliegen. Immerhin komme ich oben auf der Brücke wieder an das Tageslicht, nur leider hinter dem Zaun auf dem Betriebsgelände der Schleuse. Na gut, die kleine Absperrkette ist kein Hindernis. Ich bin wieder frei.

Kapitel 2: Naturereignis

Schmetterling bei der Arbeit

Auf der anderen Seite des Kanals laufe ich an einer Art Kläranlage vorbei in eine Sackgasse. Sackgassen? – für Fußgänger gilt so etwas natürlich nicht! Am Zaun entdecke ich einen kleinen Trampelpfad, über den ich mitten in ein blühendes Biotop eintauche. Hier wimmelt es von Schmetterlingen, Bienen, Gräsern und Beerensträuchern. Ein guter Test für den Zoom meiner Handykamera. Ich versuche mich ruhig zu verhalten, stehe still und warte bis die Schmetterlinge in weiß, gelb und braun-rot sich auf den Blumen niederlassen. Das ist gar nicht so einfach, denn so lange bleiben die Tiere leider nicht auf einem Fleck sitzen. Einige Fotos gelingen mir aber, wenn auch nicht ganz optimal. Am Ende des Trampelpfades treffe ich auf einen recht soliden Zaun. Von der anderen Seite starren mich eine Reihe von Emus an. Die sind offenbar “not amused” über mein Eintreffen und drücken das mit weit offenem Schnabel und geduckter Haltung aus. Wir trennen uns nach einigen hundert Metern in Frieden.

Kapitel 3: Das Wasser teilen

Geteilter See

Vor mir liegt das Areal des Freilichtmuseum Bokrijk. Ich passiere Parkplatzanlagen und Unmengen von Pilgern, die auf den zentralen Eingang zuwandern, über dem ein großes LED-Schild mit Aufschrift “CASH” leuchtet. Museum? Eintritt! Es ist recht voll und eigentlich habe ich keine Lust für diese kleine Zwischenstation Geld hinzulegen. (Joggen im Museum wäre auch irgendwie doof). Daher laufe ich Außen um das Gelände herum. Das haben sie echt nett gemacht. An einer Stelle versammeln sich eine größere Menge Menschen, neugierig geselle ich mich dazu. Ok, das ist ein See und mittendrin führt ein schmaler Weg in den See hinein auf ca. einen Meter unterhalb des Wasserspiegels. Ich gehe hinein und blicke Auge in Auge zu den Enten, die direkt neben mir am Rand der Absperrung mit ihren Kindern schwimmen. Mitten durch einen See zu gehen – das hat etwas.

Kapitel 4: City Artworks

Graffiti in der Innenstadt

Ich verlasse den Wald, entkomme der Natur und steure auf den Ort Hasselt zu. Nach dem Besuch anderer Orte hier ist meine Erwartung wirklich nicht hoch. Aber ich täusche mich – das ist ein nettes Städtchen, es hat Charme, schönes Häuser eine Altstadt. Und eine Menge großer und kunstvoller Graffitis, die ich an diversen Hauswänden entdecke. Meine Reise ist fast zu Ende, es fehlt noch der japanische Garten. Habe ich wirklich gedacht, ich würde da umsonst einfach hinein laufen können? In Google Maps war es halt nur irgendein grüner Klecks. Auch diesen Eintritt spare ich mir und folge dem Zaun des Gartens außen herum und gelange an eine zweispurige Schnellstraße. Diese müsste ich jetzt nur noch überqueren und wäre bald am Ziel. Leider hat man eine großflächige Baustelle eröffnet und die Straßen sind sehr voll, an überqueren ist hier nicht zu denken. Ich kann aber sehr einfach auf einem Grünstreifen in die Baustelle hinein und neben der Straße weiter laufen. Das geht auch prima, nur ist am Ende der Baustelle der Bauzaun fest mit einem Gebäude verbunden. Umständlich klettere ich über das Alugeflecht, bleibe hänge und rutsche auf der anderen Seite hinunter. Bein aufgerissen, Hose aufgerissen – alles richtig gemacht. Mit kaputter Hose, einigen Schrammen und einem Rekord von 29km Laufstrecke beende ich meine Runde für heute.

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