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Außen Schnee, innen Matsch

Heute mal kein Schnee

“Da scheidet der Schnee wohl aus”, habe ich mir gedacht, als ich den Weg nicht in die Eifel geplant habe. Da ist zu viel los, da muss ich nicht auch noch zu tausenden Schneetouristen hin. Also wird es heute wohl eher matschig werden.

Und was finde ich? Genau, Schnee. Und Matsch! Und: jede Menge Leute an meinem Startpunkt.

Hätte ich das gewusst, hätte ich mir sicher einen anderen Platz gesucht. Schade, schade! Aber gut, ich laufe einen Kilometer und schon sinkt die Anzahl der Besucher dramatisch ab. Kein Wunder, wer läuft schon freiwillig durch Wiesen, in den der Schnee halb geschmolzen ist und die Füße sich regelmäßig mit einem Schlürfgeräusch genüsslich in den Matsch einsaugen. Außer mir kommen eher wenige verirrte Besucher auf diese Idee, die ich voller Mitleid passiere, da sie offenbar nicht so glücklich mit der Beschaffenheit der Wege sind. Sie haben wohl eher einen gemütlichen Spaziergang durch den Schnee erwartet.

Matschige Schneelandschaft

Ich habe damit eher kein Problem, die Schuhe werden auch im Schnee naß und dort werden sie sogar ab und an immer wieder mal sauber. So weit, so praktisch, wenn nicht nach einem Kilometer durch den Schnee schon wieder ein gefährlich rutschiger Pfad voller Matsch folgen würde. Ich störe mich nicht daran, immerhin habe ich heute gar keinen Schnee erwartet und laufe nun quasi ununterbrochen durch die Schneelandschaft.

Die Landschaft ist nicht ohne, da ich immer wieder länger Strecke den Berg hinauflaufen – oder auch mal Klettern – muss. Mit dem Überblick auf der Anhöhe stelle ich dann fest, dass ich direkt wieder hinunter laufen muss, sehe aber bereits die nächste Anhöhe, die auf mich wartet. Das ist echt fies. Dazu dann das Balancieren im Matsch und auf dem gefrorenen Schnee. Die ultimative Herausforderung: bergab laufe ich gehockt, damit ich nicht wegrutsche und auf dem Hintern laden, bergauf muss ich Slalom laufen, damit ich den Hang nicht wieder hinab rutsche.

Jetzt verstehe ich es

Nach der halben Strecke verstehe ich es endlich. Warum liegt hier überall um mich herum Schnee und ich laufe diese total matschig zerfurchten Wege? Offenbar hat mein Tourenplaner mich zielsicher einen länglichen Mountainbike Trail hinauf geführt. Dieser wurde auf die beste Weise durch die Downhill Fahrer zerpflügt und aufgeweicht, so dass ich manche Anhöhen erst gar nicht hochkommen konnte. Stattdessen habe ich mich seitlich duch den Wald nach oben arbeiten müssen.

Nach zehn Kilometern bin ich bereits völlig platt. Rutschpartie, Matsch und meine eh schon lädierten Schuhe lösen sich langsam auf. Ich habe ein Stück der Sohle verloren, neben einem Riss an der Seite hat sich nun auch ein langer Risse oben auf dem Schuh dazugesellt. Die Schuhe und Füße sind eh schon nass. Aber was wäre mein Lauf ohne klein wenig Abenteuer und Herausforderung.

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