Anti-Lauf
Es dauert nicht lange, bis ich auf den ersten Läufer treffe. Er nimmt vor mir eine Abzweigung, die weiter vor mir auf den Weg einmündet. Nach einigen Minuten habe ich den Läufer eingeholt. Doch vor mir ist noch eine ganze Reihe weiterer Läufer. Wer weiß, das ist vielleicht hier eine beliebte Strecke. Die anderen Sportler nehmen einen anderen Weg als ich. Unsere Wege trennen sich.
Aber an der nächsten großen Kreuzung treffe ich sie alle wieder. Und sie haben Nummern auf dem T-Shirt. Sie nehmen offenbar an einem Lauf teil, das erklärt die große Menge von Läufern. Unsere Wege trennen sich abermals. Ich laufe auf eine Hochebene und treffe dort auf seltsame Überreste von Bunkern. Am Ende des Weges sehe ich die Schilder: hier ist auch eine Laufstrecke, aber in der entgegengesetzten Richtung. Ich laufe meine Route und passiere dabei eine große Zahl von anderen Sportlern. Ein großer Lauf.
Es wird uneben, es geht bergab und die ersten Höhlen sind in Sichtweite. Ich bin immer noch auf der Laufstrecke und immer noch in der entgegengesetzten Richtung. Der enge Weg führt durch den Wald, manchmal gibt es ein paar Stufen. Das macht das Aneinander vorbeilaufen nicht einfacher.
Die Höhlen
Ich laufe diesen Lauf ja nicht mit und so nehme ich mir immer wieder mal Zeit für einen Exkurs links und rechts der Wege. Es ist nicht so, dass die Höhlen gesperrt sind. Aber die Brennnesseln und Dornenbüsche muss man schon durchqueren. Meine Beine brennen, überall blutige Schrammen. Die Höhlen sind nicht besonders tief, überall befinden sich Sprüche und Namen an der Wand. Man kann überall die von Menschen in den Fels gehauen Strukturen erkennen, weil der Stein besonders weich ist. Ich trete aus der Höhle hinaus, ich bin relativ weit oben. Der Ausblick ist toll.
Ich begebe mich zurück auf den Laufweg (immer noch in der falschen Richtung) und treffe auf den Läufer, den ich direkt zu Beginn meiner Tour überholt habe. Seltsam, wo laufen die denn alle hier durch die Wiesen und das Gebirge.
Die andere Seite
Wie geplant gelange ich auf die andere Seite der Maas in einen kleinen Ort, der eingezwängt zwischen Maas und Kanal gelegen ist. Keine Läufer hier außer mir. Über die Schleuse hinweg und ein Stück den Kanal entlang hangel ich mich einen relativen schwierigen Weg den Berg hinauf. Das erklärt auch, warum man hier überall Seile hinterlassen hat, um sich hochziehen zu können. Aus gutem Grund. Mein letztes Ziel ist der Maastricht Star auf dem D’n Observant. Dort angekommen treffe ich zwei Läuferinnen zum dritten Mal. Ich laufe ja wirklich seltsame Strecken, aber was für einen Lauf machen die denn? Ich frage Sie und es ist der 33km Sint Pietersbear Trail. Alle Achtung. Ich wünsche viel Glück und wir laufen wieder in gegenläufiger Richtung den Berg hinunter.
Schließlich finde ich auf dem ENCI Gelände den Start- und Zielpunkt und einen großen Menschenauflauf. Auf geht’s die letzten Kilometer bis zu meinem Ziel.
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