naß

Run and Turf

Der erste Lauf in 2019 – die letzten Strecken waren “naja”. Mal sehen, ob es heute besser wird. Dazu starte ich in der Nähe von Nederweert. Die Karte verspricht einen schnurgeraden Kanal (wahrscheinlich der Kanal Wessem-Nederweert) und ein großes Waldgebiet. Ich überquere direkt zu Beginn den Kanal über eine kleine Zugbrücke aus Metall.

Dahinter wird mir schnell klar – hier ist mal wirklich gar nichts. Eine kilometerlange Straße führt mich endlos an vereinzelten Bauernhöfen vorbei. Vor mir matschige Felder, neben mir matschige Felder. Irgendwo muss doch dieser Wald sein. In der Ferne erkenne ich eine Reihe von Bäumen, die wie ausgehungerte Schatten einsam versuchen eine Reihe zu bilden. Früh übt sich, was mal ein Wald werden will, oder?

Ich passiere die dünnen Baumreihen und finde keinen Weg quer hinein. Endlich gibt es einen schmalen Feldweg und ich suche den großen See, den ich bei der Planung auf der Karte entdeckt habe. Der Wald ist nicht wirklich dicht, eher klapprige Baumreihen, die man von Ende zu Ende durchsehen kann. Ich stehe am See, aber ein Gebüsch trennt mich vom Ufer. Ich komme auch nicht wirklich näher heran und beschließe, dem Gebüsch längs des Sees zu folgen.

Ist das nicht eine Fußspur? Also sind hier schon andere gelaufen? So habe ich mir den Weg durch das Dickicht schöngeredet. Teilweise geduckt, teilweise kriechend bewege ich mich äußerst langsam und mühselig am Ufer entlang. Wirklich viele Leute werden diesen vor mir eher nicht gelaufen sein. Am Ende schlage ich mich durch die letzten Zweige wieder zurück auf den Fußweg. Hier laufe ich zwischen zwei Seen hindurch. Das Bild ist seltsam, auf dem einen See scheint Gras zu wachsen, die Landschaft ist dominiert von gelb-braunen Farben und hohen Gräsern.

Das Landschaftsbild setzt sich so fort und der Weg durch die Büsche hat mir sehr zugesetzt. Daher versuche eine Abkürzung durch das hohe Gras. Das Gras ist trocken und hüfthoch. Leider besteht der Boden aus Gräben und Furchen und gleicht einer Wanderung durch 50cm hohen Schnee. Ich stolpere und stapfe durch das Gelände. Die Landschaft erinnert mich an Bilder einer Steppe, die ich nur auf dem Fernsehen kenne. Sehr seltsam. Bei der Nachrecherche lese ich, dass hier einmal Torf gestochen wurde. Aha, so sieht also ein Torf-Gebiet aus.

Am Ende gelange ich wieder in ein Gelände mit viel Nichts. Weit und breit nur matschige Felder. Auch hier kürze ich ab: quer durch die matschigen Felder. Was soll’s. Etwas geschaffter als sonst erreiche nach über 25km wieder meinen Startpunkt.

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