Dick einpacken oder nur ein Langarm-Shirt? Ich entscheide mich für die Mitte. Los geht’s in Weert in der Nähe von Budel. Auf der Karte sehe ich, dass ein schnurgerader Kanal die beiden Orte voneinander trennt. Die Wahl der richtige Brücke ist also entscheidend (wenn ich nicht 5km mehr laufen will).
Ich laufe quer durch den Ort. Anders als bei uns, haben die Einkaufsmärkte auch Sonntags immer auf. Es ist also noch Einiges los. Über eine kleine Brücke überquere ich den Kanal Wessem–Niederweert. Die Hauptstraße mag ich nicht laufen, also schlage ich mich in das Wohngebiet. In meiner Planung sollte es auch wieder einen Wald geben. Den erreiche ich heute auch schon nach nur sechs Kilometern.
Zunächst handelt es sich nur um ein paar einsame, trockene Bäume. Schnell wechselt die Landschaft aber zu Heideflächen, grünem Waldboden und allerlei interessanten Ecken. Das gefällt mir echt gut. Kein Wald wie in SimCity – mit dem Lineal gezogen. Abseits der Wege hat der Wald seine trockenen Äste abgeworfen. Wie alte Kleider. Der Boden ist übersät damit. Ich komme trotz Ästen und Wurzelwerk ziemlich gut durch und ende in einem riesigen Sandgebiet. Der Sand ist weich und fein. Und Laufen auf dem Sand ist nicht ganz einfach.
Dann ist der Wald auch zu ende und ich folge an der Außenkante bis zum Flughafen Kempen. Und, der liegt mir nun genau mitten im Weg – verdammt. Ich muß auch der Außenkante des Geländes folgen. Die hintere Seite, an der ich laufe, war eher nicht für Fußgänger gedacht. Alle 10 Meter eine tiefe Furche und ziemliches hohes Gras.
Im folgenden Ort entdecke ich eine alte Industrie. Ein altes Fabrikgebäude und ein großes Industriegelände. Hier wird Zink hergestellt. Um das Gelände versammeln sich allerlei kleine Seen. Ich werde das dumpfe Gefühl nicht los, dass die Seen Wasser zum Kühlen liefern und dass die Herstellung von Zink nicht wirklich toll für die Umwelt ist. Um in keine Sackgasse zu geraten folge ich lieber mal der Straße.
Ich lande schließlich wieder am Kanal und leider liegt eine Bundesstraße zwischen dem Wasser und dem Fußweg. So richtig sexy ist das nicht, also schlage ich mich seitlich in die Natur. Der Weg ist nicht wirklich gut begehbar, ich arbeite mich aber tapfer über Grassoden, Gräben und Waldboden bis zur nächsten Seitenstraße vor. Dort ist tatsächlich auch die Brücke in Sicht. Und ich freue mich wirklich sehr, denn der Tacho zeigt schon mehr als 20 gelaufene Kilometer.
Auf der anderen Seite des Kanals entdecke ich noch einen tollen Naturlehrpfad. Der Eintritt ist frei, also nehme ich das auch noch mit. Kurz vor Ende komme ich noch an einem Schwimmbad mit großem Außenbereich vorbei. Dort entdecke ich die ersten Wasserskifahrer. Es denn schon Sommer?
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