prima

Eine andere Welt: kleine Orte, viel Natur

Nachdem ich beim letzten Lauf den Ort Visé entdeckt habe, möchte ich heute die Reise hier fortsetzen. Ein ganzes Stück folge ich der Maas, bzw. dem Land genau zwischen den beiden Maasarmen. Ich laufe durch Zufall über die gleiche Brücke wie letzte Woche, allerdings war das in der vorherigen Woche mein Wendepunkt der Strecke, heute ist es aber nur der Einstieg.

Auf der anderen Seite suche ich mir einen Weg in den Wald hinein. Die Autobahn ist nur 100 Meter entfernt, im Wald ist man aber komplett raus. Erst sieht man noch Autos durch die Bäume blitzen, dann sieht man gar nichts mehr von der Autobahn – und sonstiger Zivilisation. Ich folge dem Weg Richtung Saint-Rémy.

Und hier ging es los. Ich kann es euch nicht beschreiben und auch mit meinen Bildern nicht belegen, aber irgendetwas ist hier anders. Die Orte sind spärlich besiedelt, die Straßen sind anders. Im Urlaub und im Ausland habe ich so etwas auch schon gefunden, aber eben nicht 30 Kilometer vor der Haustüre. Die Landschaft ist hügelig und man kann sie teilweise recht gut überblicken. Überall findet sich so dort eines dieser Örtchen, die Maas ist nicht zu sehen und hält sich hinter einem der Hügel versteckt. Überhaupt: ich bin irgendwie verdammt weit den Berg hinauf gelaufen (die Karte sagt 130 Meter).

Hier laufe ich eine der wenigen Straßen entlang, die teilweise in Feldwege übergehen, um mich dort mit Unmengen von Bäumen, Blumenwiesen und Weißdornhecken  zu umgeben. Die Orte sind immer interessant: einmal wurden Wohnungen in die Ruinen einer alten Kirche gebaut, andere haben eine Luxusvilla mit Blick auf die Landschaft erschaffen.

Meine Lauf-App sagt mir auch schon 12 Kilometer an. Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist. Das ist ein gutes Zeichen, denn dann habe ich auch viel gesehen und erlebt. Langsam arbeite ich mich wieder an meinen Ausgangspunkt heran. Ich durchquere noch ein paar dieser Orte und komme dann wieder in das dichter besiedelte Visé.

Es fühlt sich so an, als wäre ich heute ganz weit weg gewesen. Bei sonnigen 26° schließe ich meinen Lauf für heute ab. Prima!

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