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Die Heimat von Jupiler

“Jupiler” als Biermarke, das hat man sicher schon gehört. Es gibt auch den gleichnamigen Ort bei Lüttich oder Ortsteil von Lüttich. Dort befindet sich auch die besagte Brauerei. Es fängt wirklich sehr idyllisch an auf einem Weg, der mit rosa Kirchblütenblättern gesäumt ist.

Der Weg den Berg hinab führt abseits der Bebauung durch blühende Rapsfelder und gibt an vielen Stellen ein spannendes Panorama auf die Stadt preis. Weiter unten befinde ich mich an der Kirche “Église Notre Dame de Lourdes”. Der Kirche fehlt der Kirchturm und befindet sich offenbar in Restauration. Seitlich befindet sich eine Lourdes-Grotte mit einem Vorplatz für entsprechende Andachten.

Nun gilt es die Eisenbahn und die Maas zu überqueren in einem etwas urbanerem Umfeld. So steht an der Ecke direkt an der Maas ein ca. 20-stöckiger, schmaler Wohnkomplex, gesäumt mit einigen 10-stöckigen, länglichen Hochhäusern, deren Anmutung leider gar nicht zum Vorteil des Stadtbildes beiträgt (um es diplomatisch auszudrücken).

An der Maas entlang passiere ich einige ältere Transportschiffe. Vielen davon haben die Anmutung eines Kleingartens. Auf den Planen wuchern grüne Bodendecker, kleine Blumentöpfe stehen hier und da auf dem Deck und auf der Brücke verwehren eine große Menge an Zimmerpflanzen den Blick in das Innere. Zum Abschluss gibt es hier und da ein altes, rostiges Fahrrad am Bug der Schiffe.

Auf der anderen Seite der Maas entdecke ich ein paar sehr idyllische Gassen, bevor ich etwas vor der städtischen Klinik in einen grüneren Bereich neben der Bahnlinie eintauche. Etwas erhöht erhalte ich – wie so oft – Einblicke in Hinterhöfe von alten Fabriken, Baustellen und anderen Plätzen, die mit Vorliebe mit altem Schrott und Abfall beladen werden, damit sie aus dem öffentlichen Sichtfeld verschwinden. Aber von hier oben zeigt sich dennoch die unschöne Wahrheit.

Ich gewinne noch etwas an Höhe, mit einem weiten Blick über die Lütticher Vororte, laufe über eine lange, baufällige Treppe und durch ein paar kleine Orte. Schließlich liegen im Wald zwei kleine Kohlehalden, von den ich die eine mit dem schönen Namen “Terill de Bell Vue” hinauf klettere. Oben auf dem Plateau findet sich gerade Platz für eine handvoll Personen, ansonsten geht es zu allen Seiten gleichmäßig den Hang hinab. Ich verschwinde wieder in die mit dichtem Grün bewachsene Rinne, die ich auch hinauf geklettert war.

Es geht nun steil bergab. So mühsam wie das Klettern bergauf ist, so schwierig ist das Bremsen auf den unebenen Wegen hinunter zur Maas. Auf einer kleinen Insel zwischen Kanal Monsin und Maas befindet sich das Arlbet-Denkmal “Mémorial Albert Ier”. Es besteht aus einem Leuchtturm mit einer Statue am Fuß. Vorgelagertes ist ein kleiner Park mit Gedenktafeln. Zum guten Schluss: ich überquere die Maas in das 80 Meter höher gelegene Wohngebiet.