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Leaving behind IKEA: Industriekultur und Natur rund um Heerlen

Es ist heute noch früh, die Leute stehen aber bereits im Eingang des Gartencenters und warten auf Einlass. Ich passiere die Einkaufsmeile Richtung Osten und folge den Eisenbahnschienen, die ich bei der nächsten Brücke unterquere. Auf der anderen Seite der Gleise erwartet mich ein kleines Waldgebiet – völlig unerwartet hier.

Im weiteren Verlauf entdecke ich mehrere interessante Gebäude. Das ist zum einen das Centraal Bureau voor de Statistiek mit einer Grundform wie ein Windrad und spitz zulaufenden Gebäudekanten. Die Fassade ist mit durchsichtigen Platten, die mit einer Art Holz-Textur bedruckt sind, verkleidet. Gefolgt etwas weiter wird das von einem Gebäude mit einem Förderturm, dem Nederlands Mijnmuseum. Das nächste Haus ist eigentlich recht normal, sticht aber durch ein enormes schwarz-weiß Artwork auf der Fassade hervor. Hier in Streetview sieht man es von vorne. Von dort aus endet mein Weg an einer Treppe zu einem ebenfalls ungewöhnlichen Gebäudekomplex mit dem Namen Maankwartier , das eine Mischung aus Wohn- und Arbeitsräumen zu sein scheint. Ich laufe die Stufen hinauf und blicke auf das Nachbargebäude, auf dem ich ein riesiges Streetart in Form einer Jungfrau mit Patronengürtel entdecke. Ich recherchiere das und lerne, dass dies ein Bild des chilenischen Straßenkünstlers INTI ist. In jedem Fall beindruckend. Zur anderen Seite blickend entdecke ich in der Mitte des Maankwartiers einen Turm mit einer Stahlkonstruktion, auf deren oberen Ende eine große Sonnenuhr thront. Ich verlasse den Komplex über die Treppe auf der anderen Seite und finde auf weiteren Gebäuden große Artworks.

Mein Weg führt mich weiter durch die Innenstadt, die ich mit Hilfe einer kleinen Seitenstraße umgehe. Die Straße macht einen Knick direkt an einem Waldgebiet und schon bin ich wieder im Mitten im Wald. Am Rande entdecke ich die Oliemolen und laufe weiter Richtung AGP, einem riesigen Firmenkomplex, den ich irrtümlich für ein Krankenhaus halte. Hier verlasse ich Heerlen Richtung Voerendaal.

Hier ist es deutlich ruhiger, ich durchkreuze kleine, ruhig Orte mit Reihenhäusern. Ich verlasse die Hauptstraße und bestaune das riesige Gelände des Golfclubs Hoenshuis. das mich durch eine gigantische Baumallee Richtung Ten Esschen führt. Am Ende der Allee liegt das Kasteel Puth, leider ist auch das nicht zugänglich. Daher laufe ich für einen besseren Blick um das Schloß herum. Alle Bäume auf dem Weg sind mit einem Absperrband mit der Aufschrift “Eichenprozessionsspinner” verziert – das hinterlässt ein mulmiges Gefühl bei mir, ich laufe aber trotzdem diesen Weg weiter.

Die letzte Station ist Kasteel Rivieren, aber auch hier habe ich heute Pech: abgesperrt, kein Zugang. Die letzten Kilometer laufe ich den Geleenbeek entlang und komme in dem kleinen Örtchen Ten Esschen an. Hier geht es nur noch zurück auf die Hauptstraße, unter der Autobahn durch und zurück auf das Gelände des Woonboulevard.