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Ostern alleine im Wald – und auch keine Hasen gefunden

Mitten in Belgien: ich suche verzweifelt den Punkt auf der Google Karte in der realen Welt. Nach einigem Umherirren finde ich einen Sportplatz. Das passt. Hier kann es losgehen.

Meine Planung geht entlang einer kleinen Wasserader mit einigen Wassermühlen und einem ordentlich Anteil Wald. Immerhin ist ja Ostern, evtl. finde ich ja einen Osterhasen im Wald? Passend zur kleinen Wasserader gibt es aber leider keinen Weg. Aber immerhin ist ja das, was auf der Karte grün ist tatsächlich auch mal ein Wald. Da ist nicht immer so.

Mitten im Wald entdecke ich einen Rastplatz und eine kleinen Brücke. Das muss dieser kleine Bach sein. Das schaut mir so aus, als wäre hier schon mal jemand in den Wald hinein gelaufen. Dann probiere ich das auch – immer entlang an dem kleinen Bach. Der ist aber immerhin breit genug, dass ich nicht hinüber auf die andere Seite springen kann. Das macht ja nichts, es sein denn, der Bach ändert die Richtung und schneidet meinen Weg. Genau das tut er natürlich.

Im Wald sind allerlei Bäume abgeknickt, einige davon liegen quer über den Bach. Das ist die richtige Gelegenheit für einen kleinen Balance-Akt. Ich steige vorsichtig auf den Stamm und gehe langsam auf die andere Seite. Das klappt besser als gedacht. Also mache ich das bei zwei weiteren Gelegenheiten direkt nochmal. Und schon stehe ich mitten im Sumpf. Es hat offenbar einen guten Grund, dass es hier keinen Fußgängerweg gibt.

Nachdem ich wieder festen Boden unter den Füßen gefunden habe finde ich auch die erste Mühle – wird gerade renoviert, nicht viel zu sehen. Die nächste: ein Bauernhof, abgesperrt, nicht zugänglich. Noch eine: auch auf einem Privatgrundstück. Na gut, weiter zum Kanal. Gehe ich auf die andere Seite, wie lange wird es bis zur nächsten Brücke sein? Der Kanal ist schnurgerade und auf beiden Seiten gleichlangweilig. Ich bleibe auf dieser Seite und laufe in das nächste Waldgebiet.

Dort finde ich ein riesiges Naturschutzgebiet mit einem See vor. Ein Zaun verhindert, dass ich näher an den See heran komme. Am Zaun entlang ist es auch nicht wirklich gut begehbar, ich schlage mich aber trotzdem durch. Als Belohnung darf ich eine mehrere Meter lange Matschlandschaft durchqueren. Einen Weg daran vorbei gibt es leider nicht. Auf der restlichen Asphaltstrecke darf ich dann meine Schuhe wieder trocken laufen.

Geschafft: fast 21 Kilometer und genügend Kalorien verbrannt, um den anstehenden Kuchen zu Ostern bewältigen zu können.