mies

von Höhlen und Bunkern

Jan 2018

<iframe src="https://www.google.com/maps/d/u/0/embed?mid=1dgZAyuTROKng6XrlVKZF7IQkJKGOFY0p" width="100%" height="100%"></iframe>

Die Straße am Rand von Maastricht in Richtung Belgien bahnt sich ihren Weg direkt zwischen Maas und einigen steilen Felsen. Die Felsen sehen aus wie von Hand behauen – eine riesige Skulptur in der Natur. Am Gelände des ENCI-Werks entlang finden sich immer wieder einige wenige Häuser, deren Gärten direkt am Felsen liegen. Die Anwohner haben Gartenhäuser an den Felsen gebaut oder auch mal einen Grillplatz. Das mutet seltsam für mich an. Einige Nischen befinden sich hier, Höhlen kann man das aber noch nicht nennen.

Über das Stauwerk und die Rue Collinet überquere ich die Maas. Entlang des Weges sehe ich bereits die Öffnungen im Felsen am gegenüberliegenden Ufer. Da ist also mein Ziel. Ist das Maastricht Underground?

Die Höhlen

Auf der anderen Uferseite kämpfe ich mich zunächst einen Berg hinauf, in dem ich bereits einige in den Fels eingelassene Bunker finde. Wie auch die vorigen Felsnischen sind diese voll mit Gerümpel und Müll. Ich kämpfe mich den Berg quer durch Dornbüsche und Geröll wieder hinab und finde dort die ersten Höhlen. Kein Gitter, keine Sperre: offenbar kann man dort einfach so herein. Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet. Vorsichtshalber ziehe ich die Kopfhörer aus und schalte die Taschenlampe vom Handy ein. Niemand zu Hause 🙂

So entdecke ich eine Reihe kleiner Höhlen, teilweise 10 Meter in den Berg gehauen, teilweise innen verbundene Tunnel. Die Taschenlampe des Handies ist fast machtlos gegen die Dunkelheit. Trotz des Lichtes umgibt mich eine unglaubliche Dunkelheit. Die Luft ist anders, es ist etwas neblig und feucht. Überall an den Wänden befinden sich Graffitis, Paare haben ihre Namen eingeritzt, leere Bierdosen liegen herum. Heute ist aber offenbar niemand außer mir hier.

Die Bunker

An der letzten Höhle kämpfe ich mich einen Trampelpfad den Berg wieder hinauf und finde mich am Rand der Festung Eben-Emael wieder. Am Felsrand entdecke ich den ersten Bunker, hoch oben am Rand des Albert-Kanals – ein mahnendes Denkmal aus Beton. Von dort führt ein Weg auf ein Feld, auf dem Ufos gelandet zu sein scheinen. Die weiteren Bunker mit ihren runden Betonplatten und der Lüftungskuppel aus Metall geben wirklich ein skurriles Bild ab. Weiter auf dem Weg entdecke ich noch mehr Betonkolosse, aus deren trapezförmigen Öffnungen großkalibrige Geschütze wie Finger auf mich zeigen.

Nach einigem Umwegen finde ich den Weg zurück in den Ort Kanne. Am Yachthafen vorbei und noch einmal das Wasser überquert erreiche ich wieder die Rückseite des ENCI Geländes. Ein Baggersee auf dem Gelände strahlt trotz des mäßigen Wetters in einem übersatten Türkis, so dass es schon unwirklich wirkt.

Geschafft: mit geplanten 13km sind es am Ende 19km geworden, da ich mehrmals an einer Felswand einen Umweg laufen musste.

Neueste Kommentare

    Läufe nach Datum

    [sgpx gpx="/wp-content/uploads/gpx/maastricht_20180107_1520.gpx" attachments=true]

    Mehr aus Maastricht