Der Weihnachtsmarkt am Abend war klirrend kalt – was soll ich also heute anziehen? Na gut, der Schnee aus der Nacht ist eigentlich schon geschmolzen. Das wird schon gehen.
Meine alten Schuhe haben es nun endgültig hinter sich. Auf beiden Seiten habe ich ein Stück Sohle verloren, beide Seiten sind aufgerissen – gute Arbeit nach 1500km. Heute müssen die neuen Schuhe ran – natürlich wieder in neongelb. Mal sehen, wie dreckig und matschig der Weg heute wird.
Über längliche Feldwege und mit Schneeresten bedeckte Felder parallel zur B221 arbeite ich mich langsam Richtung Brüggen vor. Auf dem Weg dorthin passiere ich das Dilborner Schloß. Ich komme aber von der Waldseite und betrete das Gelände von der Rückseite. Weiter komme ich hier nicht. Zur Straßenseite ist nur ein Tor und eine löchrige Hecke – kein Problem.
Ich folge ein Stück der Straße, laufe dann wieder in den Wald. Wie so oft verläuft der Weg nicht in die gewünschte Richtung und ich mach einen kleinen Abzweiger durch den Wald. Prima – hinter der nächsten Baumreihe sehe ich schon die Häuser. Ich laufe näher heran, allerdings liegt nun zwischen mir und den Häusern die Schwalm. Es scheint nicht so, als würde ich leicht hinüber kommen. Richtig naß werden möchte ich bei den Temperaturen auch nicht. Ich folge dem nächsten Grundstück und stehe: vor der Schwalm. Dieses mal in einer anderen Richtung. Gut, dass hat offenbar keinen Sinn. Ich laufe zurück auf die Straße und nehme die Brücke – wie alle anderen auch.
An der nächsten Kreuzung erkenne ich bereits die Innenstadt von Brüggen. Es ist der dritte Advent, es gibt einen Weihnachtsmarkt, es ist voll bis zum Anschlag. An der Burg treffen ich auf einige, putzige Freunde, die ich im Foto links abgelichtet habe. Der eine ist besonders mutig und lässt sich auch aus der Nähe ablichten. Ich drehe eine Runde um die Burg und ersteige dann einen Hügel hinter der Innenstadt. Und das war’s auch schon wieder in Brüggen.
Ich verlasse den Ort nach Osten und renne über endlose Wege an Feldern vorbei. Das ist viel Nichts – und leider auch nicht wirklich spanned. Es wird langsam kälter und dunkler. Ich habe noch die Chance den Hariksee zu besuchen und laut Karte muss ich auch an der Ecke des Sees vorbeilaufen. Beim Schild laufe ich die als Sackgasse gekennzeichnete Straße rein. Ich weiß: das gilt ja immer nur für Autos – meistens. Ich erlebe den See in der Abenddämmerung und schieße ein paar nette Fotos.
Ich kreuze das letzte Mal für heute wieder einmal die Schwalm – und die Autobahn und laufe wieder in Niederkrüchten ein. Fazit: die neuen Schuhe sind jetzt braun statt gelb, aber direkt 24km mit neuen Schuhen ist auch eine Ansage.
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